Reisebericht 02 Canada / Nova Scotia Drucken

Flagge KanadaSeit dem Swissair-Flugzeugabsturz im Jahre 1998 ist den meisten Schweizer die kanadische Ortschaft Halifax bekannt.

 

Halifax liegt in der Provinz von Nova Scotia (Neuschottland), was am Dialekt her noch gut erkennbar ist. Das schmucke Städtchen mit den einladenden Kneipen und Restaurants und einem grossen Frachthafen.

Da wir uns am Freitagmorgen auf den Weg zum Speditionsbüro aufmachten, und der Zoll unser Fahrzeug noch nicht von Innen besichtigte, wurden wir vorgewarnt, das es sehr wahrscheinlich Montag werde bis wir unseren heiss ersehnten Troopy in Empfang nehmen können. Das heisst noch zwei weitere Tage in der 4-Zimmer Studentenwohnung mit eigenem Bad und Küche verbringen, die von den qm her grösser ist als unsere Wohnung in Zürich.

Am Montagmorgen steigt der Puls noch einmal, im Speditionsbüro wird uns mitgeteilt, das der Zoll die Schlüssel abgeholt hat aber noch nicht zurück gebracht, es werde sicher Mittag werden. Als erstes müssen wir noch zum Zolldeklarationsbüro, das mitten in der Stadt liegt, um den roten Stempel zu kriegen mit dem wir unser Auto aus dem Hafen auslösen können. Anschliessend spazieren wir bei diesem sonnigen Tag die 3km zu Fuss zum Hafen von Halifax. Dort wird uns das gleiche mitgeteilt, nämlich das der Zoll immer noch im Besitze von den Schlüsseln ist, doch der nette Hafen-Angestellte ruft bei denen gleich nochmals an und in der darauffolgenden halben Stunde sitzen wir schon in unserem Troopy und machen uns auf zum ein- und umpacken des Fahrzeuges. Ein langer Abend steht uns davor…

Leider haben wir den falschen Gasadapter eingepackt, deshalb können wir kein Gas in unsere extra teure, auffüllbare Gasflasche einfüllen. Ärger, wir müssen einen solchen Adapter in Deutschland bestellen und noch weitere Tage hier in der Gegend bleiben bis das Paket eintrifft. Wir entschliessen uns für einen Trip ins Cape Breton, da dies der kanadische Campingnachbar wärmstens empfohlen hat. Mit vollem Tank machen wir uns auf den Weg. Leider nicht der Wassertank, der Grösste hat ein Leck und muss nach dem Adriano diesen geflickt hat, noch komplett trocknen bevor wir den wieder benützen können. Da der Troopy mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 70 km/h nur langsam voran kommt und uns alle einschliesslich die grossen Trucks flott überholen wird es dunkel bis wir an unserem Ziel ankommen. In der Touristeninformation vom Cape Breton in Port Hastings werden wir mit irisch klingender Geigenmusik begrüsst, sind wir etwa zurück in Westeuropa, nein auf diesem Cape haben sich die Schotten und Bretonen angesiedelt. Dies bestätigt auch die gälisch beschrifteten Ortstafeln und die Ceilidhs (keltische Musik-Tanzveranstaltung) die hier durchführt werden. Am nächsten Tag zeigt sich das Wetter wiedermal von der schönen Seite und wir entschliessen uns für eine kurze Wanderung im Cape Breton National Park, mit Wasserflasche im Rucksack, Sonnencreme im Gesicht und Fotoapparat in der Hand marschieren wir los. Kaum eine halbe Stunde unterwegs so sehen wir den ersten Moose (kanadischer Elch) bessergesagt eine Elchkuh mit Jungem am Wegrand grasen. Eindrücklich diese Viecher, wie gross ist woll der Papa vom dem Kleinen? Den treffen wir aber nicht an, nur sein Geweih als Trophäe an einem Garagentor. Apropos die Kanadier, wenn diese wie eben vorher angesprochen keine Trophäen schiessen, fischen oder auf dem Wasser im Kanu herum paddeln, dann lieben sie es heiss auf ihren Rasenmäher im Garten herumzukurven und dem Rasen einen exakt 5mm Schnitt zu verpassen, von Magerwiesen mit Blumen darauf halten sie nichts. Dafür gleichen ihren Strassen, ausser den Highways einem natürlich gereiften Emmentalerkäse mit tiefen Schlaglöcher drin, mit sowas habe ich doch erst ab Mexiko gerechnet. Zu guter letzt sehen wir vom Auto aus einen Schwarzbären über die Strasse rennen und das in einem Gebiet wo die Population eher gering ist. Unser erster Bär seit Beginn der Reise und dies wird auch nicht der Letzte sein...

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